ISO TC 161: Globale Standards für Verbrennungskontrollsysteme

Das technische Komitee ISO/TC 161 „Regel- und Sicherheitseinrichtungen für Gas- und Ölbrenner und gas- oder ölbetriebene Geräte“ wurde 1974 in der Internationalen Organisation für Normung (ISO) gegründet. Im Anwendungsbereich des ISO/TC 161 liegen Controls für Brenner und Brennstoffgeräte für gasförmige oder flüssige Brennstoffe im Einsatzbereich von kleinen Haushaltsgeräten bis zu großen Industrie-Brennern und Anlagen der Thermoprozesstechnik.

Maßgeblich wird die Normungsarbeit des ISO/TC 161 von figawa, VHB und grzi, sowie von den europäischen Verbänden Afecor und Farecogaz gemeinsam geprägt.

Diese Verbände führen die Hersteller der Produkte für Wärmetechnische Anlagen (combustion controls) in Haushalt, Gewerbe und Industrie, zur Verwendung von gasförmigen und flüssigen Brennstoffen, fossil und regenerativ, zusammen.


Kontakt

Bereich Gas - Geschäftsführer
Dipl.-Ing. (FH) Harald Petermann

+49 221 270799 10
E-Mail

Internationalisierung der Normung

Seit 1999 werden Vorsitz und Sekretariat von deutscher Seite durch das Deutsche Institut für Normung (DIN) gestellt. Dort ist der Normenausschuss Heiz- und Raumlufttechnik (NHRS) mit der Sekretariatsführung betraut. Angestrebt wurde dies durch nationale Industrieverbände mit dem Ziel, das in Europa angelegte hohe Anforderungsniveau für die Sicherheit, Aufbau und Funktion von Regel- und Steuergeräten für Gasbrenner und Gasgeräte und deren Prüfung auf internationale Ebene zu übertragen.

Nach ca. 25 Jahren weitestgehendem Stillstand der Normungsarbeit, wird seit der konstituierenden Sitzung im Jahr 2000 der Ansatz mit Nachdruck verfolgt, gemeinsame internationale Normen zu erarbeiten, die die europäischen Prüfverfahren im Wesentlichen aufgreifen, aber gleichermaßen Testverfahren bzw. Anforderungen aus Asien und Nord-Amerika beachten und möglichst integrieren.

 

Europäische Normen als Grundlage der ISO-Arbeit im TC 161

Die im technischen Komitee CEN/TC 58 „Sicherheits- und Regeleinrichtungen für Brenner und Brennstoffgeräte für gasförmige oder flüssige Brennstoffe" erarbeiteten Europäischen Normen  sind eine wesentliche Grundlage für den freien europäischen Warenverkehr. Dadurch wurde ein einheitlicher europäischer Sicherheitsgrad festgelegt. Durch einen Beschluss des Spiegelausschusses im DIN-NHRS konnten diese DIN EN-Normen in die ISO-Arbeit eingebracht werden.

Bis heute hat das ISO/TC 161 ca.14 internationale Normen veröffentlicht, 11 Normungsprojekte sind in Bearbeitung.

Im ISO/TC 161 werden auch Einrichtungen behandelt, die für Anwendungen in der Gasversorgung und –verteilung geeignet sind. Das Regelwerk des technischen Komitees CEN/TC 235 „Gas-Druckregelgeräte und zugehörige Sicherheitseinrichtungen für den Gastransport und die Gasverteilung"  wird aus diesem Grund im ISO/TC 161 internationalisiert.

Die technischen Komitees ISO/TC 109 „Öl- und Gasbrenner“ und ISO/TC 244 „Industrieöfen und Komponenten der Thermoprozesstechnik“ greifen auf die Arbeit des ISO/TC 161 zurück und definieren durch ihre Normenarbeit Anwendungen für die in ISO/TC 161 beschriebenen Produkte.

Die erfolgreiche Arbeit des ISO/TC 161 wird seit 2019 unter der Chairmanship von Dr. Ing. Martin Bergemann (Siemens AG, Rastatt), Vorsitzender des Technischen Ausschusses im VHB e.V., fortgesetzt. Dr. Bergemann begleitet seit der Übernahme des Sekretariats durch das DIN erfolgreich die Arbeit des ISO/TC 161 als Experte und Leiter der deutschen Delegation und als Präsident des Europäischen Controls Verbandes Afecor.