Wie verhalten sich Gas-Infrarot-Hellstrahler in modernen Hallengebäuden mit gutem baulichen Wärmeschutz?
Das ELVHIS-Forschungsprojekt
Hellstrahler sind seit vielen Jahren mit hoher Effizienz zur Beheizung von Hallengebäuden im Einsatz. Wie verhalten sich Gas-Infrarot-Hellstrahler in modernen Hallengebäuden mit gutem baulichen Wärmeschutz - dieser Fragenkomplex sollte mit aktuellen Studien beantwortet werden.
Ziel war die Ermittlung fundierter Daten über das Raumklima, die thermische Behaglichkeit im Aufenthaltsbereich, das thermische Verhalten der Gebäude sowie die Energieeffizienz der Heizungssysteme in gewerblich oder industriell genutzten Hallen. Mit dem Forschungsprojekt beauftragte die deutsche Sektion von ELVHIS das Institut für Technische Gebäudeausrüstung (ITG) Dresden zusammen mit der Hochschule Zittau/Görlitz.
Das Effizienz-Prinzip: Infrarot-Wärmestrahlung
Bei der Wärmestrahlung findet die Übertragung der Wärme von einem Körper zu einem anderen ohne Wärmeträger statt. Der Energietransport erfolgt in Form elektromagnetischer Wellen (Infrarot-Strahlung).
Verluste durch den Wärmetransport können so nicht entstehen. Zudem reagieren Strahlungssysteme nahezu trägheitslos bei Ein- und Ausschaltvorgängen. Die Vorteile der Wärmestrahlung werden im Heizsystem mit Hellstrahlern nutzbar gemacht und zur effizienten Beheizung von Hallen genutzt.
Wärmestrahlung:
Sie durchdringt die Luft fast verlustfrei und temperiert erst beim Auftreffen auf die Wände, Boden oder Körper (Stufe 1)
Diese strahlen in der Folge wiederum selbst Wärme ab. (Stufe 2)
Angenehme Wärme durch Hellstrahler
Infrarot-Wärmestrahlung temperiert beim Auftreffen die Wände, Maschinen, Lagergut und Fußböden, welche daraufhin diese Wärme wieder an die Umgebung abgeben. Menschen im Strahlungsbereich von Hellstrahlern empfinden die aufgenommene Wärme als sehr angenehm. Dieser Zustand wird als Behaglichkeit bezeichnet.
Typische Beispiele für den angenehmen Effekt der Infrarot-Strahlungswärme sind das Feuer im Freien, die Sonnenstrahlung direkt auf die Haut oder das Sonnenbaden bei eisigen Temperaturen im Schnee.
Hellstrahler – auch Infrarotstrahler genannt – geben die Wärmestrahlung im für das menschliche Auge sichtbaren Wellenlängenbereich ab – daher die Namensgebung. Klassische Hellstrahler arbeiten mit Brenngasen, die in einem speziellen Injektorbrenner vollständig mit der erforderlichen Verbrennungsluft vorgemischt werden.
Das homogenisierte Gas/Luft-Gemisch tritt durch eine perforierte Keramikfläche, in deren Oberfläche der Verbrennungsprozess stattfindet.
Die keramische Brennfläche kommt im Betrieb bei Oberflächentemperaturen von 850 bis 950 °C zum Glühen und ist damit gleichzeitig Strahlfläche.
Bei Oberflächentemperaturen von ca. 850 – 950 °C findet die Gasverbrennung direkt in der Keramikplatte statt.