Köln, 26.04.2023
Die Zertifizierungsstellen DVGW CERT und Kiwa sowie die deutsche Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach - figawa, werden gemeinsam an der Entwicklung und Verwaltung einer Datenbank für Rohstoffe arbeiten, die in Produkten und Geräten für Trinkwasser verwendet werden. Diese Materialdatenbank soll den Genehmigungsprozess von Rohstoffen verkürzen, was den Herstellern Kosten einspart und vor allem die Markteinführungszeit reduziert.
Sicheres Trinkwasser ist ein Grundbedürfnis. Die Sicherheit und Qualität von Trinkwasser müssen daher jederzeit gewährleistet sein. Die Verwendung von nicht zugelassenen Materialien bei der Herstellung von Rohren, Armaturen, Apparaten und Fittingen kann beispielsweise dazu führen, dass schädliche Substanzen in das Trinkwasser gelangen, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Die EU arbeitet daher an einheitlichen Gesetzen in diesem Bereich. Zu diesem Zweck wurde am 23. Dezember 2020 die EU-Trinkwasserrichtlinie veröffentlicht. Die EU-Mitgliedstaaten werden die Richtlinie bald in nationales Recht umsetzen und Maßnahmen ergreifen, um den neuen Anforderungen zu entsprechen.
Eigenschaften und Toxizität
Im Einklang mit dieser neuen Gesetzgebung führen DVGW CERT, figawa und Kiwa die Materialdatenbank ein. Diese enthält verifizierte Schlüsselinformationen über die Zusammensetzung und Eigenschaften von Rohstoffen, die in Produkten für Trinkwasseranwendungen verwendet werden, die Normen und Vorschriften, denen der Rohstoff entsprechen muss, sowie welche Zertifizierungsstellen den Rohstoff getestet haben.
Schnellere Konformitätsbewertung
Durch die Nutzung der Materialdatenbank können Hersteller Rohstoffe, die den relevanten Gesetzen und Vorschriften sowie Qualitätsstandards entsprechen, schneller und effektiver ihre Produkte auswählen. Dies kann die Zeit für die Konformitätsbewertung neuer Produkte erheblich verkürzen. Derzeit müssen Hersteller, die ein neues Trinkwasserprodukt entwickeln, oft umfangreiche Migrations-Tests durchlaufen, bei denen alle verwendeten Rohstoffe daraufhin untersucht werden, inwieweit sie die Wasserqualität beeinträchtigen. Dieser Prozess kann bis zu zwei Jahre dauern. Wenn die Materialdatenbank voll funktionsfähig ist, wird diese Vorlaufzeit erheblich verkürzt und das Risiko von nicht konformen Materialien wird stark reduziert.
Einführung auf der ISH Frankfurt
DVGW CERT, figawa und Kiwa präsentierten auf der ISH-Messe letzten Monat in Frankfurt eine erste Demo der Materialdatenbank. Derzeit werden Genehmigungsdokumente in die Datenbank übertragen. Eine Reihe großer Rohstoffhersteller haben bereits zugesagt, mit der Datenbank zusammenzuarbeiten. Die Materialdatenbank soll im dritten Quartal 2023 einsatzbereit sein und wird für Hersteller und andere Benutzer ab Ende dieses Jahres oder Anfang 2024 zugänglich sein.
Besuchen Sie in der Zwischenzeit www.drinkingwaterapprovals.com für weitere Informationen.