Unter dem Leitmotiv “Keep yourself updated – To Continue and intensify the exchange between regulators and industry” fand am 12. Mai 2016 die von den Verbänden Eureau, Aqua Europa, Copper Alliance und Plastics Europe veranstaltete zweite Konferenz zum Thema Produkte und Materialien im Kontakt mit Trinkwasser in Brüssel statt.
Etwa 150 Teilnehmer konnte der Moderator der Konferenz David A. Kaner, Vizepräsident von Aqua Europa, am 12. Mai im BEL Conference Centre begrüßen und durch seine einleitenden Worte auf die folgenden Beiträge des Tages vorbereiten. In ihrer anschließenden Grundsatzrede stellte Dr. Claudia Castell-Exner, Vizepräsidentin von EurEau, die Eignung von Materialien und Produkten im Kontakt mit Trinkwasser für die vorgesehene Verwendung als Querschnittsthematik mit höchster Wichtigkeit für EU-Gesetzgeber, Hersteller und Dienstleistungsunternehmen heraus.
Im darauffolgenden Beitrag gab Tony Frost, Vorsitzender des ICPCDW, einen Abriss über die Ziele und Strukturen des Konsortiums, die bisher durchgeführten Anstrengungen sowie über die möglichen Strategien eines gesamteuropäischen Lösungsansatzes. Im anschließenden Beitrag wurden von Volker Meyer, Geschäftsführer des Fachbereichs Wasser der figawa, die Ergebnisse zweier Studien über die finanziellen Auswirkungen des Artikels 10 der Trinkwasserdirektive und die hierdurch notwendigen Produktzertifizierungen im Trinkwasserbereich vorgestellt. Trotz unterschiedlicher Herangehensweise kamen beide Studien zu ähnlichen Ergebnisse; durch gegenseitige Anerkennung von Produktzertifizierungen alleine in den 4MS könnten die jährlichen Gesamtkosten für Zertifizierungen mehr als halbiert werden.
Nach der Mittagspause informierten Tobias Biermann von der GD Umwelt der EU-Kommission und Iain Naismith, Berater der GD Umwelt, über eine umfassende bis Ende November laufende Studie über die Auswirkungen von Materialien im Kontakt mit Trinkwasser, die, nach deren Fertigstellung, zur Bewertung der Trinkwasserdirektive dienen soll. Anstelle des eigentlich angekündigten Vortrags des verhinderten Luis Simas von ERSAR, der portugiesischen Regulierungsbehörde für Wasser und Abfalldienste, trug Frau Dr. Castell-Exner nun stellvertretend seinen Appell vor: das gemeinsame Ziel, sicheres Trinkwasser zur Verfügung zu stellen, kann nur gemeinsam unter Einbeziehung sämtlicher Akteure und unter Zurückstellung der eigenen Ziele erreicht werden.
Der letzte Beitrag der Konferenz wurde von Birgit Mendel vom Bundesministerium für Gesundheit gehalten. Frau Mendel berichtete den Anwesenden über die bisher erreichten Änderungen der 4MS, über noch offene Punkte und mögliche Probleme sowie über den Sachstand auf nationaler Ebene in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden. Abschließend folgte eine rege Diskussion zwischen den Vortragenden und den restlichen Teilnehmern mit deren Abschluss auch die Konferenz ihr Ende nahm.
Die Vortragsunterlagen zur Veranstaltung sind nachfolgend zu finden: